Serie Filmdownloads XIII: Schlussfolgerungen

Der letzte Teil der Serie Filmdownloads enthält die Schlussfolgerungen aus den vorangegangen Teilen und außerdem die Forderung nach einem  Filmdownload-Angebot, das von deutschen Produzenten und Verleihern unterstützt wird .

Die Marktlage ist in Deutschland nun soweit, dass sich ein Downloadstore am Markt etablieren könnte. Um ein solches Angebot erfolgreich zu starten müssen jedoch einige Probleme gelöst werden. Erstens muss ein hinreichend großes Angebot an Filmtitel gewährleistet sein, was vor allem auf der Seite der Produzenten viel Überzeugungsarbeit notwendig macht. Zweitens müssen natürlich eine Vielzahl technischer Hürden genommen werden, vor allem bei der Wahl eines praktikablen Kopierschutzes sowie der Entwicklung einer anwenderfreundlichen Shopsoftware. Und Drittens muss das Angebot richtig kommuniziert werden um Kunden zur Nutzung der legale Downloadalternative zu animieren. Doch stellen dies alles Hürden dar, die gemeistert werden können und im Gegenzug bietet ein Downloadstore eine Vielzahl von Chancen für Produzenten und Betreiber gleichermaßen.

Mit der abwartenden Haltung deutscher Produktionsfirmen, Verleiher und Verbände wird nur den amerikanischen Alternativen, die mit Sicherheit in den nächsten Jahren ihren Weg nach Deutschland finden werden, der Markteintritt erleichtert. Natürlich profitieren davon auch Dienste-Anbieter, wie die Telekom, die auch im Downloadgeschäft eine gewichtige Rolle spielen möchten um ihre primären Angebote besser zu verkaufen. Gerade in Hinblick auf den wiedererstarkten deutschen Film muss es im Interesse der Filmförderung sein eine unabhängige Plattform zu etablieren, denn nur so kann gewährleistet werden, dass der Zugang und die Konditionen für Filmemacher gleich bleiben und nicht Protektionismus der großen Studios das Angebot bestimmt. Sollten die oben ausgeführten Entwicklungen bei anderen Medien sich auch auf den Film übertragen, werden gerade die großen Studios zugunsten unabhängiger und kleiner Studios Marktanteile im Internet verlieren. Mittelfristig könnten gerade kleine Produktionen für ein Nischenpublikum die großen Gewinner eines Downloadangebots sein.

Für die Betreiber eines Downloadstores ist es im Endeffekt egal ob der Umsatz mit vielen kleinen Produktionen oder durch wenige große Produktionen generiert wird, solange die oben genannten Vereinbarungen entsprechend getroffen wurden. Somit ist für den Betreiber vor allem eine möglichst lebhafte Kundschaft wichtig, die sich auch als experimentierfreudig erweisen sollte.

Alan Deutschman bringt die Bedeutung eines legalen Downloadangebots für die Filmindustrie auf den Punkt: „If you don’t let us buy what we want, when we want it, we’ll take it anyway. But if you make it affordable and easy enough for us to get what we want […] then we’ll happily pay you and make you a star.“1

Genau dies ist die Zielsetzung und Existenzberechtigung eines legalen Downloadstores und unter Berücksichtigung der besprochenen Aspekte ist die Erreichen dieser Zielsetzung so nah wie nie zuvor.

1 Deutschman, Alan: Building a Better Movie Business. In: Fast Company, Issue 101, December 2005, S. 50. Zugriff: 09.12.2005

In kürze werde ich noch eine Übersicht der verschiedenen Teile posten sowie eine PDF-Version der gesamten Arbeit.


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