Apple gibt den Videodownloads starthilfe

Am 12. Oktober stellte Apple den iPod Video vor. Dieser kann MPEG-4 Videos (H.264 codiert) in einer Größe von 320×240 Pixeln abspielen und diese auf einen Fernseher ausgeben. Ähnliches kann zwar auch die PlayStation Portable (PSP) allerdings fehlt dieser die nahtlose Integration in einen Videostore und der Output auf den Fernseher.
Und genau diesen Videostore stellt Apple nun mit iTunes 6 bereit. Dort können Musikvideos, Pixar-Kurzfilme und Serien für 2,49€ gekauft und anschließend auf den iPod übertragen werden.

Drittanbieter springen auf

Doch damit ist nur der eine Teil der Entwicklung gekennzeichnet. Denn durch die Beliebtheit von iTunes und iPod sind diese ideale Zugpferde für Drittanbieter und helfen diesen beim Markteintritt. Bereits vor dem iPod Video gab es Anbieter, die ihre Filme über die iTunes Podcasting–Funktion vertrieben, indem sie statt einer mp3-Datei Videodateien auslieferten. Kray Mitchell mit seinem Film Crookz (Naja nicht so toll) bekam die Aufmerksamkeit und den Ruhm, dafür als erster einen Kurzfilm (kostenlos) über iTunes vertrieben zu haben.
Contentlieferanten können ihre Filme jedoch nicht nur in iTunes zu vermarkten sondern einige vertreiben die Filme auch direkt ohne iTunes und achten nur darauf, dass sie auf dem iPod abgespielt werden können.
So bietet die Central Park Media als erste Trailer seiner Animaitonsfilme für den iPod an. Und mit channel frederator entstand nun ein Internetsender für Animationen, der seine Inhalte speziell für den iPod und die PSP aufbereitet. Gesendet wird wöchentlich entweder über RSS oder Podcast in iTunes – natürlich kann man sich die Inhalte aber auch klassisch downloaden.

Probleme der Entwicklung und Ausblick

Wie es aussieht feiert Apple mit den Videodownloads den nächsten Erfolg bei der digitalen Distribution. So konnten in nur 20 Tagen bereits über eine Million Videos verkauft werden. Und es bedarf nicht viel Fantasie vorherzusagen, was da noch kommen mag (bessere Qualität und Kinofilme). Und es wäre nicht verwunderlich, wenn Apple den Filmstudios ähnlich den Schneid abkauft wie es bereits bei den Plattenfirmen passiert ist. Natürlich öffnet Apple durch seine Vorreiterrolle auch vielen die Tür und verhilft wahrscheinlich dem Vodcasting und den Vlogs ähnlich wie dem Podcasting zu größerer Beliebtheit. Es stellt sich allerdings die Frage ob es wünschenswert ist Apple das Feld alleine zu überlassen.
Im Moment lässt sich zumindest in Deutschland noch keine Konkurrenz erkennen. Die holprigen Video on Demand Angebote von T-Online und Acor sind wohl keine ernsthafte Alternative. Und vor allem für deutsche Produktionen wäre ein eigener Downloadstore doch wünschenswert, denn die Integration deutscher (lowbudget) Produktionen in den iTunes Music/Video Store dürfte wohl schwer und unbefriedigend werden.


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