Serie Filmdownloads VIII: Positionierung eines Downloadstores in Deutschland

Nachdem klar ist mit was für Konkurrenz es ein Downloadstore aufnehmen muss soll nun geklärt werden unter welchen Umständen ein neues Angebot erfolgreich starten könnte. Im ersten Teil dieses neuen Abschnitts sehen wir uns zuerst einmal das Filmangebot an.

Um einen erfolgreichen Downloadstore zu starten muss sich dieser von den existierenden und womöglich kommenden Angeboten, die letztens beschrieben wurden, differenzieren. Dabei sind Angebotsumfang, Aufbereitung der Inhalte, Aufmachung des Shops, ausgewogene Nutzungsrechte der Filme, Exklusivität und Preisgestaltung die Mittel um diese Differenzierung zu erreichen.

Angebotsumfang

Ein möglichst breites Angebot ist die Vorrausetzung um einen Downloadstore zu etablieren. Dies ist vor allem deshalb wichtig, da es gewisse Festkosten beim Betrieb eines Downloadstores gibt, die über einen Mindestumsatz an Filmen pro Monat finanziert werden müssen.1 Diese Festkosten steigen bei einer Erweiterung des Angebots jedoch nur minimal, weshalb gleich zu Beginn ein möglichst breiter Katalog an Filmen angeboten werden sollte. Es ist davon auszugehen, dass die großen Studios entweder in Kooperation mit einem Partner wie Apple oder der Telekom oder allein einen Downloadstore einführen werden, weshalb diese Inhalte für einen unabhängigen Store sehr schwer zu bekommen sein werden. Deshalb sollte sich das Augenmerk verstärkt auf deutsche Produktionsfirmen richten, für die ein unabhängiger Anbieter durchaus attraktiv sein kann. Ziel sollte es sein möglichst alle deutschen Produktionsfirmen, ob für Film oder Fernsehen für das Modell zu gewinnen. Gerade für Fernsehproduktionen gibt es über den Downloadstore eine weitere interessante Einnahmequelle.

Zusätzlich hierzu sollte mit Rechtehändlern und den Erben des Kirchimperiums versucht werden deren große Filmbibliotheken zu integrieren. Dies könnte für Firmen wie die Kinowelt oder die Tele München Gruppe interessant sein, weil damit eine Möglichkeit geboten wird brachliegende Rechte ohne großen Aufwand auszuwerten.

Des Weiteren sollte die Integration von unabhängigen Filmemachern forciert werden. Dabei können auch Inhalte wie Animationen, Kurzfilme und Experimentalfilme eingebunden werden. Unter Umständen muss jedoch über eine Einstellgebühr oder redaktionelle Bewertung eingereichter Filme nachgedacht werden um ein gewisses Mindestniveau der Inhalte zu gewährleisten.

Doch nicht nur Filme und Fernsehbeiträge sind für einen Downloadstore interessant. Auch Sportveranstaltungen, wie Fußballspiele, Olympische Spiele oder Weltmeisterschaften können integriert werden. Zu Beginn dürften vor allem ältere Events, wie z.B. die Fußball Weltmeisterschaft 1990 machbar sein.
Neben den genannten Angeboten könnte auch der Bildungsmarkt durch die Einbindung von Lehrfilmen und Dokumentationen bedient werden.

Mithilfe dieser Vorschläge sollte es möglich sein, dass das Angebot eines Downloadstores über 1000 Titel umfasst, wünschenswert wären mehrere Tausend um ein breites Konsumenteninteresse zu gewährleisten.

1 Vgl. Guillou, Bernard: (2004), S. 30f.

Je breiter das Angebot eines Downloadsores ist, desto schwieriger haben es die Kunden den gewünschten Film zu finden. Im Idealfall soll der Kunde ja nicht nur einen Film kaufen sondern beim Stöbern gleich noch neue Fime entdecken und kaufen. Wie das Angebot dies schaffen kann und wie es für Kunden interessant wird folgt im nächsten Teil.


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