Video Whitelabels

Mittlerweile gehören Funktionen wie Kommentare, Freunde, Nachrichten oder Profile zum Standardrepertoire fast jeder Web 2.0 Anwendung und entsprechend einfach werden diese Funktionen programmiert und kopiert.

Anders sieht es beim Videohosting aus, zwar kann man mit vorgefertigten Skripten ohne größeren Aufwand einen „Videohoster aus der Box“ aufsetzten die zentralen Probleme eines solchen Dienstes nämliche die Transkodierung der Videos und das zuverlässige Hosting und die Auslieferung der Videos an die Zuschauer auch unter Last lösen diese Standardskripte jedoch nicht.

hiClip und Zeec

Genau an diesem Punkt setzten hiClip und Zeec an und bieten mit ihren offenen APIs die Möglichkeit ohne spezielles Video Know-How Videofunktionalität in beliebige Webanwendungen zu integrieren. Beide Dienste erlauben es einen Video-Uploader in die eigene Seite zu implementieren, von wo aus die Videos zum Dienstleister geladen und dort transkodiert werden. Anschließend bekommt man über die API alle Informationen zum Video und kann es in der eigenen Anwendung einbinden.

hiclip vs. videoegg

hiClips Inspiration ist recht offensichtlich man muss nur die Webseite mit Videoegg vergleichen;) Mit Videoegg hat man sich ein schönes Vorbild ausgesucht: Videoegg ist zwar in der öffentlichen Wahrnehmung nicht so präsent wurde aber mit Whitelabel Kunden wie bebo, AOL und Hi5 zu einem der größten Videohoster der Welt. Ähnliches versucht hiClip in Deutschland und mit Kunden wie JoinR, Kwick und Eins.de wurden auch schon die ersten Schritte gemacht. In einem Findungsprozess wurde jetzt das gesamte Geschäft auf diese Schiene ausgerichtet und die eigene Videocommunity die noch bis vor zwei Wochen online war eingestellt.

Coreapi Zeec

Bei Zeec ist die Core-API getaufte Funktionalität noch nicht so weit, als dass bereits Kunden damit arbeiten. Der Dienst ging erst vor wenigen Wochen in die Alpha-Phase zusammen mit einer neuen B2B-Seite, die das Prinzip erklärt.

Die Gemeinsamkeiten

Beide Dienste arbeiten nach dem gleichen Prinzip, man registriert sich für einen API-Account und bekommt dadurch einen Schlüssel, der den Zugriff auf die Funktionalität erlaubt. Mit diesem Schlüssel und den vorgefertigten PHP-Skripten kann man sich innerhalb von Minuten einen eigenen Videohosting Dienst basteln.

Das Einbinden des Uploaders in die eigene Seite erfolgt über JavaScript. Nach dem Upload wird ein Skript per Post zum Übermitteln der Daten aufgerufen. Neben dem Videoupload können bei beiden Anbietern auch Videos per Webcam aufgezeichnet werden.

Die Unterschiede

Im Backend gibt es die größte Unterschiede zwischen Zeec und hiClip. So werden von hiClip mehr Daten rund um die Videos vorgehalten und gespeichert, so dass eine lokale Datenbank zum Teil fast überflüssig ist. Per API können Abspiele, Tags, Kategorien usw. zu den Videos von hiClip abgefragt werden. Außerdem gibt es eine Videoverwaltung bei hiClip in der man problematische Videos löschen oder bearbeiten kann.

Zeec bietet keine Videoverwaltung und man kann auch keine Videoinformationen per API bei Zeec abfragen. Alle diese Daten müssen lokal in einer Datenbank gespeichert werden. Wie man Videos löscht habe ich auch noch nicht herausgefunden … Zeec bietet jedoch andere Features. Man kann den Player, den Uploader und in Kürze auch den Webcam Uploader mit eigenen Farben und dem eigenen Logo anpassen. Diese Anpassungen bleiben auch beim Embedden des Players erhalten (eine Embed-Funktion hab ich bei hiClip nicht gefunden). Eine komplette Skinning-Funktion soll folgen. Des Weiteren lassen sich mit einem API Account mehrere Anwendungen managen, die auf unterschiedliche Seiten liegen und jeweils ein eigenes Look-and-Feel bekommen können und zu guter Letzt kann man festlegen ob nicht auch noch Bilder und Audio-Dateien hochgeladen werden dürfen.

Die Demos

Um einen Eindruck der APIs zu bekommen hab ich zwei Demo-Anwendungen erstellt, die zu weiten Teilen auf den bereitgestellten Skripten basieren und hauptsächlich grafisch angepasst wurden.

  • Drei Klick Uploader: Mit der Core API von Zeec kann man im Videolabor mit drei Klicks (Dialog öffnen, Datei auswählen, Datei hochladen) ein Video ins Internet laden. Keine Anmeldung, keine Schnick-Schnack … nur Videos hochladen, embedden und abspielen. Diese Anwendung bietet mit Absicht keine Übersicht der Videos sondern jeder muss selbst dafür sorgen dass sein Video gesehen wird (entweder über Embeds oder Links zur Abspielseite).
  • Videohoster light: Mit den hiClip Skripten kann man einen kompletten Videohoster (Kategorien, Toplisten, Tags, Detailseiten …) simulieren mit der Ausnahme dass keine Useraccounts angelegt werden können (naja Passwort und Username stehen da).

Fazit

Beide Dienste sind kostenlos und stellen in meinen Augen sehr gute Alternativen zu den bisherigen kostenlosen Diensten Brightcove und Videoegg dar. Prinzipiell werden ausgefeiltere Anwendungen als meine kleinen Beispiele sicherlich in beiden Fällen Spezialanpassungen und direkte Gespräche mit dem Anbieter benötigen damit Eigentümerrechte an den Videos, Datenbankinformationen, Workflow, Skalierung und Zuverlässigkeit gezielt abgesprochen werden können.

Welche von beiden Lösungen man wählt hängt vom Einsatzgebiet und den Anforderungen ab.

Und nun ab zu den Demos im Videolab. Die Domain 3clickupload.com ist übrigens noch frei … ;)


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