Deutsche Videohoster – die Spezialisten.

Neben den großen Videohostern, die auf ein breites Publikum abzielen, und den kleinen Videohostern, die meist genau die selbe Zielgruppe haben, gibt es noch einige Spezialisten, die sich gezielt von den anderen Hostern abheben. Die Unterscheidung gelingt entweder in dem eine sehr spezielle Zielgruppe gewählt wird, man dem Endkundengeschäft durch Whitelabel-Lösungen entgeht oder man einen Zusatzdienst anbietet, der so von anderen Hostern nicht geboten wird.

Deaf Video

Eigentlich gehört Deaf Video von den Zugriffszahlen her zu den kleinen Videohostern. Ich habe den Dienst jedoch in diese Liste aufgenommen, da ein besonderes Publikum bedient wird. Deaf Video ist die erste Videoplattform für Hörgeschädigte in Deutschland (vielleicht sogar Weltweit). Das Schöne an Deaf Video finde ich, dass dort eine valide Nische gefunden wurde, ganz im Gegensatz zu den oft krampfhaften Bemühungen, die dann in Socialnetworks für Hunde und Katzen enden. Ich nehme an die Macher kennen sich in der Materie aus und wissen was die Community braucht und können deshalb einen überzeugenden Dienst aufbauen, der bei den Usern einen echten Mehrwert schafft. Was Internetvideos für Hörgeschädigte leisten können, hat man auch beim WDR begriffen, dort kann bei vielen Videos direkt ein Gebärdensprachdolmetscher eingeblendet werden.

Zeec

Zeec befindet sich momentan hauptsächlich im Business-to-Business (B2B) Geschäft und entwickelt Whitelabel-Lösungen für große Kunden. Zeec.de dient dabei als Beispiel und Plattform für eine mögliche zukünftige Expansion in das Endkundengeschäft. Wie die einfachste Version einer Whitelabel-Plattform aussieht, zeigt das Fussballportal deinfussball.de, das als Proof of Concept aufgesetzt wurde. Um jedoch in den breiten Endkundenmarkt zu kommen müsste Zeec wohl sein klares Design aufgeben und etwas ungeordneter werden, damit sich der durchschnittliche User auch zuhause fühlt.

Die weitere Entwicklung von Zeec geht jedoch erst einmal in Richtung Mobile. Erste Screens davon können in Dirks Album eingesehen werden. Sollte Felix neben den ganzen Kundeprojekten noch Zeit findet, werden zusätzlich zum Mulitmediakommentar-Plugin bald noch um weitere interessante Funktionen für Blogger und kleine Produzenten entwickelt (hoffe ich zumindest).

TV1

Auch TV1 hat eine B2B-Ausrichtung, kommt jedoch eher aus dem Fernsehbereich und ist von daher recht bekannt. Der Web 2.0 Gedanke wurde wohl deshalb noch nicht so ganz verinnerlicht, obwohl man mit Showtime „Die Web 2.0 Video Solution“ anbietet. Showtime ist eine Whitelabel-Lösung für das Videohosting, die alle bekannten Features bietet und das Hosting übernimmt. Allerdings müssen im Handling und in der Darstellung noch Abstriche gemacht werden. Neben Showtime bietet TV1 eine Vielzahl weiterer Lösungen an. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist der IPTV Producer mit dessen Hilfe ein Breitbandkanal im Internet aufgesetzt werden kann. Leider sind die Videos in diesem Breitbandkanal gefangen und können weder über Embeds noch über Permalinks angesprungen werden. Auch die Navigation im Channel ist äußerst schwierig.

Uprom.TV

Uprom.TV ist die deutsche Antwort auf das amerikanische Vorbild Current.TV. Unabhängige Produzenten sollen ihre Videos bei Uprom hochlanden, die dann anschließend von der Community und einer Jury bewertet werden. Die besten Videos schaffen es dann ins Fernsehen zu Youprom TV. Allerdings konnte ich keine Angaben dazu finden, wo und wie der Kanal zu empfangen ist und auch die Plattform scheint nicht besonders gut bevölkert zu sein, wohl ein weiteres Anzeichen dafür, dass die User mit ihren Internetvideos nicht unbedingt ins Fernsehen wollen.

Videocommunity

Den Ansatz der Videocommunity finde ich da schon spannender. Dort wird gerade an einem Studio gebaut aus dem die User live ins Internet senden können. Zwar finde ich den Live-Apsekt in einem on-demand Medium schwierig, aber für ein solches Studio ergeben sich sicherlich auch jenseits der Livestreams interessante und spannende Einsatzmöglichkeiten. Prinzipiell setzt die Videocommunity auf Qualität statt Quantität, es dürfen z.B. nur Videos in mindestens SD-Qualität hochgeladen werden und die Plattform unterstützt HD-Inhalte. Als Zielgruppe werden dabei amibitionierte Filmemacher angesprochen, die sich mit ihren Werken präsentieren können und über die Plattform Kontakte knüpfen und Projekte abwickeln sollen.

Bitfilm Club

Dieses Klientel spricht auch der Bitfilm Club an, der jedoch den Fokus mehr auf Animationen und Show-Reels legt. Dabei stehen nicht so sehr die Videos im Vordergrund sondern viel mehr die Produzenten und die jeweiligen Kontakte. Sowohl der Bitfilm Club als auch die Videocommunity bieten jeweils kostenpflichtige premium Mitgliedschaften an.

Fazit

Die Spezialisten haben sich nicht so sehr auf thematische Nischen eingelassen, viel mehr wird auf andere Kundengruppen (Business) oder eine geschickte Kombination des Services mit anderen Diensten wie Video+Kontaktnetzwerk, Video+Mobile oder Video+Fernsehen gesetzt. Prinzipiell eine interessante Entwicklung zeigt sie doch, dass entweder niemand den thematischen Nischen zutraut eine deutsche Plattform zu tragen oder eben eine saubere Umsetzung für eine Nische noch nicht gelungen ist.


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