Böses Google; Geldverdienen mit Videos oder Bezahlen für die Produktion?

In den letzten Tagen haben sich so einige Schnippsel angesammelt, die nirgends so richtig hinpassen, deshalb nun gesammelt die ganze Bandbreite.

Geldverdienen mit Videos

Frank hat eine schöne Liste der Videoportale zusammengestellt, die Filmemacher für den Upload bezahlen. Noch umfangreicher ist die mittlerweile ergänzte Liste von Scott Kirsner mit 23 Angeboten.

Noch auf keiner dieser Listen finden sich die beiden deutschen Angebote tiva.tv und moviebakery. Über tiva.tv hatte ich bereits im Januar geschrieben als der Dienst unter dem Namen vodboxx an den Start gehen sollte. tiva.tv versucht ein internationales Korrespondentennetz aus Videojournalisten aufzubauen und übernimmt die Syndikation der Beiträge für die Journlalisten. Die Videojournalisten werden dann für ihren Beitrag entlohnt. Der große Umsatz wird sich wohl nur mit Auftragsproduktionen machen lassen, die auf der Seite verfügbaren Beiträge sind noch sehr spärlich und bei aktuellen Nachrichten wird tiva.tv nicht mit den Reuters dieser Welt konkurrieren können.

Ebenfalls um Auftragsproduktionen handelt es sich bei der moviebakery. Dort können Werbekunden für 10 000 Euro 10 Werbefilme in Auftrag geben. Die Produktion übernehmen dann die Filmemacher des moviebakery-Netzwerks. Die zehn besten Einsendungen aus dem Netzwerk werden an den Werbekunden weiter gereicht. Die Macher der zehn Filme erhalten jeweils 500 Euro für ihren Film. Anschließend verbreitet moviebakery die Filme über alle gängigen Videoportale und hofft natürlich auf virale Effekte.

Insgesamt ein schönes Konzept allerdings mit drei entscheidenden Schwächen:

  1. Die Filmemacher müssen in Vorleistung gehen. Sie tragen das Risiko auf den Kosten sitzen zu bleiben, wenn ihre Filmidee nicht ausgewählt wird. Da es sich um Werbefilme handelt, können sie die Idee auch nicht anderweitig verwerten oder verwenden. Nach kurzer Zeit wird sich hier wohl ein Abnutzungseffekt einstellen und die Basis wegbrechen. Außerdem ergibt sich eine rechtliches Problem. Normalerweise geht keine Produktionsfirma das Risiko ein sich Ideen und/oder Drehbücher zuschicken zu lassen ohne diese auch zu kaufen. Es schwingt immer die Angst mit, bei einer späteren Verfilmung eines ähnlichen Stoffes verklagt zu werden.
  2. 10 000 Euro sind zu viel. Natürlich sind zehn Werbefilme für 10 000 Euro günstig, aber die Summe ist dennoch zu hoch für viele Kunden. 1000 Euro für einen Werbefilm wäre eine Ansage, mit der man nicht nur die großen Werbekunden anspricht, sondern das Werbemedium Internetvideos demokratisieren würde. Momentan wird versucht mit günstigen Preisen ertablierten Agenturen die Kunden abzunehmen anstatt einen Markt zu entwickeln, wo vorher keiner war.
  3. Keiner wird sich die Filme ansehen. Die Fime werde nach der Fertigstellung durch moviebakery auf die verschiedenen Videoportale hochgeladen damit und mit dem Netzwerk der Filmemacher erhofft man sich virale Effekte und eine große Reichweite. Nur leider ist es unwahrscheinlich, dass die Filme immer viral funktionieren und auch ein Publikum auf den Videoplattformen will erst gefunden werden. Hier müsste eine durchdachtere Distribution erfolgen.

Ich hoffe, dass moviebakery die Probleme löst und sich als Produktionsfirma für Internetvideos etabliert. Das wäre eine Entwicklung die sowohl den Werbekunden als auch den Filmemachern zugute kommen würde.

Pre-Rolls auf Sevenload und kein UGC zu sehen

Bei den Videos der Next 07 kann man schon einmal sehen, wie Pre-Rolls auf Sevenload aussehen werden, 13 Sekunden muss der geneigte Zuschauer warten um die Panels anzusehen.

Neben der Werbung hat Sevenload noch ein gewaltiges Problem gelöst. Als erster Videohoster ist Sevenload bei einer Auflösung von 800×600 fast User Generated Content frei. Einzig Rob Vegas hält sich noch hartnäckig ;-)

Sevenload UGC 800*600

Die von mir vor anderthalb Monaten gestellte Frage: Was passiert zum Beispiel mit Rob Vegas, wenn Burda-Content zu Sevenload kommt und der Platz auf der Startseite knapp wird? lässt sich nun beantworten. Rob Vegas ist auf Position 6 auf der Startseite – Tendenz fallend. Burda hingegen hat ein gutes Geschäft gemacht für 20% an Sevenload haben sie 70% der Video-/Promotionslots auf der Startseite bei 800×600 bekommen.

Google ist Böse

Mit der Integration der Video-Suchergebnisse in die Standardsuche will Google die starke Marktposition von YouTube und GoogleVideo noch weiter auszubauen. Indem man die Videos direkt in den Suchergebnissesn abspielen kann, umgeht Google die Problematik, dass normalerweise keine Werbung auf den YouTube-Abspielseiten angezeigt wird.

Damit man es nicht sofort mit der Kartellbehörde zu tun bekommt, indiziert Google auch ausgewählte Konkurrenten wie Yahoo Video, MetaCafe, MySpace, Vimeo.

Google Playling Metacafe

Es wird extrem spannend wie die Videos dann gerankt werden und welche Ergebnisse wo angezeigt werden, denn oftmals sind die Videos der verschiedenen Plattformen indentisch. Werden dann immer zuerst die Treffer von YouTube und GoogleVideo angezeigt?

Was Google wirklich Böse macht in diesem Zusammenhang ist, dass die Videos der Konkurrenz im GoogleVideo Player abgespielt werden (s. Bild). Das Schlimme daran ist, dass die meisten Werbeformen für Videos nicht in die Videodatei integriert sind sondern in den Flash-Player. Diese Art der Verwertung unterbindet Google mit diesem Vorgehen. Man kann nur hoffen, dass Google diese Praktik nochmal überdenkt.


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