Serie Filmdownloads XI: Technische Umsetzung Frontend

Nachdem alle inhaltichen Fragen geklärt sind geht es an die technische Umsetzung des Shops. Dabei stellen sich eine Reihen von Fragen hinsichtlich der Aufmachung und der verwendeten Software. Soll der Shop komplett im Internet zugänglich sein oder über eine separate Applikation à la iTunes?

Technische Positionierung

Neben der Abgrenzung durch Inhalte und Angebotsumfang kann auch eine technische Abgrenzung erfolgen. Diese kann gewollt oder ungewollt durch die gewählten Technologien erfolgen, da einige noch keine vollständige Kompatibilität aufweisen. Bei der Konzeption und Umsetzung eines Downloadstores gilt es technische Hürden zu meistern und eine Vielzahl von Problemen zu lösen. Obwohl die meisten dieser technischen Aspekte sehr speziell sind, gilt es doch ein paar strategische Entscheidungen bei der Wahl der Technologien zu treffen. Dazu gehören Entscheidungen in Bezug auf das Frontend, das Format und den Kopierschutz.

Frontend

Für das Frontend des Downloadshops gibt es zwei mögliche Varianten, ein anwendungsgestütztes und ein browserbasierendes Frontend. Bei der ersten Variante muss der Benutzer eine Applikation installieren um über diese Zugriff auf den Downloadstore zu erhalten. Dieses Modell verfolgt Apple mit seiner iTunes Software, die kostenlos heruntergeladen werden kann und neben dem Shopzugang einen Musikplayer mit Archivfunktion beinhaltet.

Die Vorteile einer solchen Lösung sind, dass der Zugang zum Shop kontrolliert werden kann und Filmdateien nicht über gängige IP Protokolle wie HTTP oder FTP übertragen werden müssen, sondern über eigene Transferprotokolle, die in der Software verankert sind. Eine Applikation bietet vor allem bei der Benutzerführung weit mehr Möglichkeiten und ist somit meist benutzerfreundlicher als browserbasierende Lösungen. Des Weiteren kann in die Applikation zugleich ein Player zum Abspielen der gekauften Titel integriert werden, der den gewählten Kopieschutz interpretieren kann. Es gilt jedoch zu beachten, dass durch die Software eine weitere Hemmschwelle entsteht, die vor allem Erstkäufer abschreckt. Außerdem sollte die Software auf allen gängigen Plattformen lauffähig sein, was zusätzlichen Entwicklungsaufwand birgt und darum meist auf Kosten bestimmter Kundengruppen vermieden wird.

Die Alternative zu einer Offline-Anwendung stellt ein komplett internetbasierendes Shopsystem dar, wie es bei Musicload.de, Movielink.com oder CinemaNow.com im Einsatz ist. Im Gegensatz zu der Offline-Anwendung ist die Plattformunabhängigkeit bei sauberer Programmierung bereits durch diesen Umstand gegeben und es besteht für so gut wie jeden Internetnutzer die Möglichkeit im Downloadstore einzukaufen. Daneben ist der Vorteil eines browserbasierenden Systems, dass die Hemmschwelle zum Einkauf geringer ist und die Benutzer die Abläufe von anderen Ecommerce-Seiten bereits kennen und kein weiteres Programm erlernen müssen. Ein Internetshop kann auch besser in existierende Angebote und Internetseiten integriert werden, so dass er einfacher im Internet beworben werden kann und Partnerprogramme für andere Internetseiten angeboten werden können. Durch die zentralistische Architektur eines Internetshops können Updates und Änderungen am Design sowie Erweiterungen leicht eingebunden werden, ohne dass der Benutzer eine neue Softwareversion herunterladen muss. Es müssen jedoch Abstriche beim Interface gemacht werden, das an das einer Offline-Anwendung noch nicht herankommt. Das Abspielen der Filme erfolgt im Fall eines reinen Internetshops über eine externe Anwendung, die nicht vom Betreiber kontrolliert werden kann, womit eine entsprechende Kompatibilität der Filmdownloads gewährleistet werden muss.

In der nächsten Folge wird die heikle Frage des Formats und des Kopierschutzes aus technischer Sicht besprochen. Dabei werden MPEG-4 und WMV näher betrachtet und die zur Zeit vorhandenen Digital Rights Management Techniken ausgelotet.


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