Internet Videos verlinken.

Vor kurzem gab es einige Aufregung unter den Videobloggern, weil Veoh RSS Feeds sowie ganze Seiten gespidert und die Videos von dort ohne Einverständnis der Blogger auf seine eigene Seite geladen hat. Veoh erstellte sogennante Schatten-Feeds der Videoblogs, die ohne Hinweis auf den eigentlichen Autor und die original Seite gelistet wurden. Auf massiven Druck der Blogger hat Veoh die „geklauten“ Videos vom Netz genommen und hostet nun nur noch direkt bei Veoh hochgeladene Videos oder solche Feeds, die von den Bloggern selbst freigeschalten wurde. Diese schnelle Reaktion hängt wohl mit den $12,5 Millionen zusammen, die Veoh von Michael Eisner (ehemaliger Disney Chef), Time Warner und anderen in einer zweiten Founding Runde bekommen hat. In einem offenen Brief an die Videoblogger hat Veoh Chef Dmitry Shapiro seine Gründe für das Vorgehen nochmals dargelegt und versucht die Wogen zu glätten. Veoh gehe es nicht darum die Inhalte zu stehlen, meint Shapiro, sondern die Blogger von den Traffickosten zu entlasten und so dafür zu sorgen, dass hochauflösende Videos ins Internet kommen. Und gerade hochauflösende Clips ins Internet zu bringen ist das erklärte Ziel von Veoh (We are looking for HIGH QUALITY, FULL SCREEN video, encoded at about 400 MB per hour using MPEG 4, DivX preferred.).

Die ganze Diskussion reißt ein sehr sensibles Thema an: Wie werden Internet Videos richtig verlinkt? Anders als bei normalen Blogposts oder Newsartikeln hat sich für das Verlinken von Videos noch kein klarer Standard entwickelt. Das Problem ist, dass ein Direktlink zum Video schnell als Traffic-Klau angesehen werden kann und hostet man das Video auf dem eigenen Server führt das zu noch größeren Problemen (s. Veoh). Ein reiner Link zur Seite des Videomachers ist trotzdem keine wirkliche Alternative, weil das spezielle Video oft versteckt und nur schwer zu finden ist. Lange Anleiten der Art: „Klicke auf das 3. von Oben und dann das 2. von Links“ sind auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Deshalb folgt nun eine Liste mit Empfehlungen, wie Internet Videos verlinkt werden sollten. Teile dieser Liste stammen vom We Are The Media Blog, die ich ins Deutsche übersetzt habe.

Richtlinien zum Verlinken von Videos

  • Das Video liegt im original Format vor. Die Aussage und die Intention bleiben erhalten und es wird sicher gestellt, dass das Video so wahrgenommen wird, wie es der Filmemacher wünscht. Transkodieren und Komprimieren nur mit Erlaubnis des Erstellers.
  • Der original Kontext des Videos wird verlinkt. Das Bedeutet es wir immer ein Link zum Filmemacher oder Videoblogger gesetzt, der entweder auf die Internetseite oder noch besser auf die Filmbeschreibung verweist.
  • Die Videos werden vom original Server ausgeliefert. Auch wenn Videos in Diensten zusammenfasst oder neu zusammenstellt werden, müssen die einzelnen Videos immer von den original Servern geladen werden. Der Filmemacher kann so in seinen Statistiken die Abrufe zusehen und kann, wenn er möchte, Werbung o.Ä. mitliefern.
  • Der Autor wird genannt. Nicht nur Links sind wichtig sondern auch der namentliche Hinweis auf den Ersteller des Videos. Zusätzliche Informationen, wie Erstellungsjahr, Inhalt, Intention und Machart können nützlich sein.
  • Die Dateigröße und das Format werden angegeben. Die oben genannten Punkte sind wichtig für den Ersteller. Dieser Punkt ist von elementarer Bedeutung für die Zuschauer. Selbst bei Breitbandanschlüssen gibt die Dateigröße wichtige Informationen zur Wartezeit und die Angabe des Formats vermeidet, dass Dateien heruntergelanden werden, die später nicht abgespielt werden können. Im Idealfall wird noch der benötigte Player mit angegeben.

Mit diesen Tipps sollten sowohl Autor als auch Zuschauer ein schönes Videoerlebnis haben. Es fehlen jedoch noch die Maschinenlesbarkeit und die Möglichkeit Videos mit kurzen Beschreibungen zu verlinken. Dafür können Microformate eingesetzt werden, wie ausführt.

Soll ein Link zu einem Video z.B. auf das Wort „betrachten“ gesetzt werden kann ein Lösung so aussehen:

Hier kann man den Film
betrachten.

Das title-Attribute erlaubt es zumindest den Filmtitel im Link zu nennen und das type-Attribute gibt Hinweise auf den Content Type und somit auf das Format und den benötigten Player. Der Vorteil solcher Links ist, dass die darin enthaltenen Informationen sowohl von Menschen als auch von Maschinen gelesen und interpretiert werden können. Für Suchmaschinenrobots wird es so einfacher Videos als solche zu identifizieren, was zur Folge hat, dass entsprechend gekennzeichnete Videos besser durch die verschiendenen Videosuchmaschinen gefunden werden. Auch sind Videofunktionalitäten in Browsern denkbar, die entsprechend gekennzeichnete Videos schon im Vorraus laden.

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