Der nächste Schritt: Videohoster Mash-up mit dem eigenen Breitbandplayer.

Wenn eine Seite oder ein Dienst im Internet eine gewisse Popularität erreicht, ergeben sich rund um den Dienst eine Vielzahl von Zusatzdiensten und Angeboten. Diese Zusatzdienste versuchen entweder von der Popularität zu profitieren und darüber Geld zu verdienen oder sie wollen den Dienst verbessern und erweitern.

Diese Entwicklung zeigte sich bei Suchmaschinen, die den Berufszweig der Suchmaschinen-Optimierer hervorbrachten oder bei Ebay über dessen Plattform mittlerweile hunderttausende ihren Lebensunterhalt als Powerseller oder ähnliches verdienen. Mittlerweile hat eine solche Entwicklung auch rund um die Sozialen-Netzwerke eingesetzt. Man ließt gerade jeden Tag von einem neuen Zusatzfeauture für MySpace. Besonders beliebt und gut bezahlt werden natürlich Dienste, die es erlauben enorme Freundesmengen zu verwalten – nur so können die Firmen ihr Marketing effektiv auf MySpace vorantreiben.

Auch die Videohoster haben mittlerweile eine kritische Masse an Usern erreicht. Und es gibt nun eine ganze Reihe von Applikationen und Webseiten gibt, die auf sie aufbaut. Ein paar Interessante Ansätze werden nun kurz vorgestellt und als Bonus gibt es dann noch meine eigene kleine Vision.

In der Tradition des Democracy Players bzw. Fireants versucht die Mac Anwendung Innertube (problematischer Name, denn so heißt auch der Breitbandkanal von CBS) YouTube Videos in einem einheitlichen Interface darzustellen. Die Anwendung befindet sich momentan noch im Alpha Stadium und lässt sich noch nicht downloaden. Nach der Fertigstellung soll sie jedoch nicht nur ein neues Interface für YouTube bieten sondern auch die Filme direkt auf den iPod exportieren.

Einen anderen durchaus interessanten Ansatz hat Neave.tv, ein spezieller Breitbandkanal, der sich aus dem Fundus von YouTube, Google Video, und Blip.tv bedient. Der Player ist ein richtiger Ressourcen-Fresser, liefert dafür jedoch die Videos im Fullscreen und kontinuierlich fortlaufend. Der Betrachter hat mehrer Kanäle zur Auswahl zwischen denen er wie im Fernsehen herumzappen kann. Neave.tv bietet ist sehr nah am klassischen Fernsehen. Es wird versucht das Seh-Erlebnis eins zu eins auf dem Rechner nachzubilden.

Weitere Ideen sind ein nettes Flashinterface für YouTube, das auf der YouTube API basiert, oder die simplen Hitlisten der wichtigsten Dienste.

Ein Breitbandplayer für Jedermann

Alle großen Sender in den USA bieten mittlerweile mindestens einen Breitbandkanal an. Die Player erlauben ein sehr angenehmes Seherlebnis, da meist alles Relevante integriert ist und man leicht zwischen den einzelnen Serien und Programmen wechseln kann.

Bindet man jedoch einen Clip der Videohoster auf der Seite ein, ist das höchste der Gefühle die Auswahl zusätzlicher Clips nach dem Abspiel. Dummerweise werden diese Videos meist von einem Algorithmus ausgewähl und somit hält sich die Relevanz und damit die Bereitschaft weiter zu sehen in Grenzen.

Doch es geht auch einfacher: Mithilfe einer XSPF Playlist und einem aufgebohrten Musicplayer kann man sich einen eigenen Breitbandplayer basteln. Der Player spielt genau die Videos ab, die man möchte und er kann zusätzlich dazu auch noch Videos von verschiedenen Videohostern integrieren. Vorbei sind die Zeiten in denen man für jedes Video einen eigene Flashplayer einbinden musste. Man fügt in Zukunft einfach ein Video zur Playliste hinzu und schon kann es über den Breitbandplayer abgespielt werden.

Ein etwas rudimentäres Proof of Concept gibt es hier. In den Player sind Videos von YouTube, Dailymotion, Blip.TV, Metacafe, Sevenload, Clipfish und MyVideo eingebunden. Sowie ein kleines Video, das hier auf der Seite liegt.

Flash Breitbandplayer
Der Player parst eine XSPF Playliste, in der die verschiedenen Videos mit Titeln angegeben sind. Der Hinweis, dass XSPF auch mit FLV-Dateien umgehen kann kam vom Webjay Gründer Lucas Gonze. Anschließend brauchte der flashbasierte Musicplayer noch einige Anpassungen, die mir mehr oder weniger gelungen sind. Mittlerweile Spielt der Player, die Videos sauber ab.

Leider konnte ich die in XSPF vorgesehenen Bilder nicht in die Auflistung der Videos einbauen. Auch die Pufferung und den progressiven Download des Players kann man noch verbessern sowie einen Fortschrittsbalken einbauen. Das sind Dinge, die Jemand, der sich in Flash und Actionscipt auskennt, schnell behoben hat. Ich jedoch scheitere mit meinen bescheidenen Kenntissen an diesen Problemen.

Wer den Breitbandplayer trotzdem auprobieren möchte kann ihn sich hier herunterladen und eine Beispiel Playliste gibt es hier. Der Aufruf des Players kann im Quellcode der Beispielseite nachgelesen werden.
Man muss lediglich beachten in der Playliste die Location direkt als die jeweilige FLV-Datei anzugeben. Dies gestaltet sich manchmal recht schwierig sollte aber mit diesem Tutorial machbar sein.

Ich hoffe, dass es in Zukunft, ähnlich wie Webjay, Anwedungen gibt, die es erlauben direkt eine XSPF Playliste für Videos zu erstellen ohne solche Umwege. Divmix wird sicherlich in der nächsten Version einen XSPF Export bieten!

Bis dahin bleibt jedoch auch noch Abzuwarten, wie die Videohoster auf solche Angebote und Technologien reagieren. Momentan funktioniert, das gesamte Branding der Anbieter über den Player. Wird das Video jedoch in einen solchen Breitbandplayer geladen kann man nicht mehr unterscheiden von welchem Dienst es ausgeliefert wurde. Google Video hat schon einmal vorsorglich seine URLs verschlüsselt, damit niemand an die FLV-Datei kommt. Aber Google ist ja auch für seine großartigen Community-Features bekannt …

Bei Interesse an den Quell-Dateien für den Flashplayer einfach eine Email an mich senden.

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