Play-Out-Service Center liefert Filme via Satellit

Im Oktober gab T-Systems, eine Tochter der Telekom, bekannt, dass sie nun auch digitale Kinofilme per Satellit an Kinos überträgt. Zur Übertragung via Satellit wurde ein Vertrag mit mit SES Astra ausgehandelt, die den Satelliten zur Verfügung stellen. Damit weitet T-Systems sein Angebot in diesem Bereich aus und ist einer der wenigen Anbietern, die den vollen Service bei der digitalen Distribution anbieten. Mit dem neuen Vertriebsweg über Satellit beansprucht T-Systems für sich sogar der erste europaweite Anbieter für digitales Kino zu sein.
Die Filmförderungsanstalt definiert ein Play-Out-Service Center wie folgt:

Sie verwalten im Namen der Verleihfirmen die Masterversionen der Filmdateien in hoher Auflösung auf ihren Servern, erweitern sie um Sicherheits- und Lizenzangaben und stellen diese so individualisierten Dateien den Kinobetrieben in Form eines Datenträgers oder als Versanddatei via Satellit oder Breitbandkabel zur Verfügung.

Im Grunde stellte sich für die Telekom wahrscheinlich nie die Frage, ob ein solches Play-Out-Service Center eingerichtet wird sonder nur die Frage „wann“. Der richtige Zeitpunkt war anscheinend nach der Verabschiedung der Digital Cinema System Specification (pdf – 176 Seiten) durch die Majors gekommen. T-Systems gibt an, durch diesen Standard die nötige Investitionssicherheit zu haben. Allerdings dürfte es auch nicht allzu schwer sein diesen Richtlinien zu genügen, denn vom Transport wird dort nur folgendes verlangt:

Security
The content owner’s encryption is required to not be removed during transport.
Robustness
The files are required to retain all of the data of the original files upon completion of transport of the Digital Cinema content.
[…]
Any selected method is required to provide for a secure environment for the content as well as no corruption of the data.

Als Vorteile werden natürlich die geringeren Distributionskosten und die gleichzeitige Verfügbarkeit in allen Kinos angeführt.
Auf was für ein Format der Service setzt, welche zusätzlichen Leistungen angeboten werden und mit welchen bereits installierten Inhouse-Lösungen (neben denen von T-Systems) der Dienst zusammen arbeitet geht aus den Angaben nicht hervor. Ob durch dieses neue Angebot nun etwas mehr Schwung in die Digitalisierung der Kinos kommt bleibt abzuwarten.


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